Gartengestaltung – Was zunächst nach einer netten Freizeitgestaltung klingt, wird mitunter mit Vorurteilen belegt, bei dem Nachbarn mit ausgeklügelten Plänen, architektonischer Genialität und einem Maßband bewaffnet nach dem schönsten Garten streben.
Die Gräben zwischen Steingärtenbesitzern, denjenigen, die den Rasen mit der Nagelschere schneiden und den zu Verwilderung neigenden Wilblumenliebhabern scheinen tief. Doch das wird dem Thema nicht gerecht: das Gärtnern ist eine abenteuerliche Expedition in die Welt des Unkrauts, der neugierigen Nachbarskatzen und der Herrschaft der Gartenzwerge. Wenn du bisher dachtest, dass Gartengestaltung nur eine Frage von Pflanzen und Pflastersteinen ist, dann bietet dieser Blogartikel einen Blick auf einen weiteren Aspekt in der Gartengestaltung, der Biodiversität.
Was ist Biodiversität
Biodiversität, ein Begriff, der in den letzten Jahren immer präsenter wurde, steht für die biologische Vielfalt unseres Planeten. Sie umfasst die Vielzahl der verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, ihre genetische Vielfalt und die komplexen Ökosysteme, die sie bewohnen. Biodiversität ist keine Nebensache in der Gartengestaltung, sondern bildet die Grundlage für das Funktionieren des Ökosystems. Eine intakte Biodiversität sorgt für stabile Ökosysteme, reguliert das Klima, sichert die Nahrungsversorgung und trägt zur Gesundheit unserer Umwelt bei. Biodiversität versteht sich nicht nur, dass es viele verschiedene Tierarten auf der Erde gibt, sondern auch die Vielfalt der Ökosysteme, wie Küsten, Wälder oder Steppen, aber auch eine genetische Vielfalt. Artenvielfalt meint nicht nur die Vielfalt der Tierwelt, sondern auch Pflanzen und Mikroorganismen, wie Pilze, Bakterien und Mikroalgen, die im und über dem Boden leben.
Die Gestaltung und Pflege von Gärten spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung und Förderung der Biodiversität. In unserem heutigen Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Verbindung zwischen Gartengestaltung und Biodiversität. Die besondere Rolle von Kunstrasen wird dabei abgewogen und die Vor- und Nachteile abgewogen.
Die Biodiversität in deinem Garten ist facettenreich und erstreckt sich weit über das hinaus, was auf den ersten Blick sichtbar ist. Sie umfasst nicht nur die bunte Vielfalt der Pflanzen und Blumen, sondern auch eine erstaunliche Vielzahl von Lebewesen unter der Erde und in der Luft. Man unterscheidet hierbei die folgenden Kategorien:
Mikrofauna (< 0,2 mm): Hier geht es um die unsichtbare Welt der Mikroorganismen, die den Boden beleben. Amöben, Ciliaten und Fadenwürmer sind nur einige Beispiele für winzige Organismen. Sie leisten einen Beitrag, indem sie organische Materialien zersetzen und Nährstoffe für Pflanzen freisetzen.
Mesofauna (< 2 mm): Etwas größer, aber immer noch leicht zu übersehen, sind Milben und Springschwänze. Diese winzigen Bodenbewohner tragen zur Belüftung des Bodens bei, indem sie Tunnel graben und organisches Material abbauen, was die Bodenqualität verbessert.
Makrofauna (< 20 mm): In dieser Kategorie finden sich größere Bodenbewohner wie Asseln, Spinnen, Regenwürmer und Käfer. Diese Insekten und Arachniden spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts und sind oft die Hauptnahrungsquelle für Vögel und andere Tiere in deinem Garten.
Megafauna (> 20 mm): Diese Kategorie umfasst größere Lebewesen wie Wirbeltiere, darunter Maulwürfe, Wühlmäuse und Spitzmäuse. Diese Tiere sind oft Teil komplexer Nahrungsketten und beeinflussen die Struktur des Bodens und die Verbreitung von Samen und Pflanzen.
Die Vielfalt dieser Boden- und Luftbewohner in deinem Garten ist von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit des Ökosystems. Durch die Schaffung eines geeigneten Lebensraums für diese verschiedenen Lebensformen kannst du einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten und gleichzeitig die Schönheit deines Gartens steigern.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Aspekte, die Biodiversität unterstützen oder aber ihr schaden: Ein bunter Mix aus Blumen, Sträuchern und Bäumen bietet Lebensraum und Nahrung für verschiedene Tiere, von Bienen bis zu Vögeln. Je mehr Pflanzenarten, desto besser! Dabei sollte aber auf einheimische Pflanzen geachtet werden. Sie sind an die örtlichen Bedingungen angepasst und bieten den besten Lebensraum für örtliche Tierarten. Chemische Spritzmittel können schädlich für nützliche Insekten und andere Tiere sein. Stattdessen sollten natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.
Im Gegensatz zu bunten Blumen, schaden Monokulturen, oder exotische bzw. invasive Arten der Biodiversität im Garten.
Nun stellt sich die berechtigte Frage: was hat all das mit Kunstrasen zu tun? Plastikmatten, die dem Boden die Luft zum Atmen nehmen? Im nächsten Abschnitt werden wir einige praktische Tipps und Ansätze zur Förderung dieser biologischen Vielfalt in deinem Garten mit SYNLawn diskutieren.
Einsatzgebiete von Kunstrasen im Garten
Kunstrasen hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, nicht ohne Kritik. Ein künstlicher Bodenbelag im Garten ruft irritierte Reaktionen hervor, da er auf den ersten Blick nicht besonders ökologisch wirkt. Die Beliebtheit von Kunstrasen begründet sich aber nicht nur auf den Ersatz für echten Rasen, sondern auch als eine clevere Ergänzung in Bereichen, in denen die Natur selbst vor Herausforderungen steht. Dieser pflegeleichte und vielseitige Bodenbelag findet seinen Platz in verschiedenen Szenarien und bietet eine attraktive Alternative zu natürlichen Pflanzen. Hier sind einige typische Einsatzgebiete:
- Balkone und Dachterrassen: In städtischen Umgebungen, wo Grünflächen Mangelware sind, verwandeln Kunstrasen Balkone und Dachterrassen in kleine Oasen der Entspannung. Es schafft einen einladenden Raum, der das städtische Ambiente mit einem Hauch von Natur bereichert. Hier kannst du dich zurücklehnen. Übrigens: Dachterrassen mit Kunstrasen auszulegen, wirkt sich positiv auf Hitze und Luftfeuchtigkeit aus.
- Betonierte Flächen: Beton und Asphalt dominieren oft die Umgebung von Gebäuden und Freiflächen. Kunstrasen kann diesen kahlen Flächen aufwerten, ohne die Flächen umbauen und renaturieren zu müssen und ohne den hohen Wartungsaufwand natürlicher Pflanzen. Ideal für zum Beispiel Innenhöfe von Mehrfamiliengebäuden oder Bürogebäuden.
- Sehr trockene Flächen: In Regionen mit extrem trockenem, heißem Klima oder in Flächen, die nur schwer bewässert werden können, kann Kunstrasen eine hervorragende Lösung sein. Er bleibt das ganze Jahr über grün, ohne Wasser, Pestizide und Dünger zu benötigen.
- Schattige Flächen: Auf Grünflächen, die von hohen Gebäuden, Bäumen oder anderen Hindernissen beschattet werden, haben natürliche Pflanzen oft Schwierigkeiten zu gedeihen. Kunstrasen hingegen erfordert kein Sonnenlicht und bleibt auch in schattigen Umgebungen attraktiv. Bevor also die Wahl auf eine versiegelte Fläche, wie Terrassenplatten fällt, ist Kunstrasen gut geeignet als Alternative. SYNLawn bietet Kunstrasen mit längeren, weichen Halmen an, die auch barfuß sehr angenehm sind.
Wichtig ist jedoch, dass Kunstrasen nicht als Ersatz für natürliche Pflanzen angesehen wird, sondern als Ergänzung. Es ermöglicht uns, mehr Grün in unsere urbanen Lebensräume zu integrieren, ohne dabei die örtliche Flora und Fauna zu verdrängen und die Biodiversität zu gefährden. Indem wir bewusst mit unserer Umwelt umgehen und nachhaltige Gestaltungsprinzipien einhalten, können wir sicherstellen, dass Kunstrasen nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine umweltfreundliche Wahl ist. In den nächsten Abschnitten werden wir einen Blick auf die Eigenschaften von Kunstrasen im Garten werfen und Anregungen geben, wie du deine Flächen so gestalten kannst, dass sie harmonisch in die natürliche Umgebung passen und die lokale Biodiversität unterstützt.
Positive Effekte von Naturrasen auch auf Kunstrasen übertragbar?
Die Hitzeentwicklung in Großstädten ist ein wachsendes Problem, das oft als städtische Hitzinsel-Effekt bezeichnet wird. Dieses Phänomen tritt aufgrund der dichten Bebauung, des hohen Verkehrsaufkommens und der begrenzten Vegetation auf. In urbanen Gebieten wird die Sonnenenergie von Gebäuden und Asphalt absorbiert und gespeichert, was zu höheren Temperaturen führt. Während heißen Sommertagen können die Temperaturen in Großstädten deutlich höher sein als in umliegenden ländlichen Gebieten. Das ist nicht nur ein Problem für die Menschen, die in Städten leben, sondern auch für die Biodiversität. Hitze und Trockenheit belasten heimische Tier- und Pflanzenwelt stark und sorgen dafür, dass sich exotische Tiere und Pflanzen ausbreiten und heimische verdrängen.
Die Hitzeentwicklung in Städten kann eine Vielzahl von Problemen verursachen, darunter Gesundheitsrisiken für die Bewohner, übermäßigen Energieverbrauch für Klimaanlagen, Belastung der städtischen Infrastruktur und Verschärfung von Umweltproblemen wie Luftverschmutzung. Pflanzen sind ein wichtiger Faktor, um den Hitzeinsel Effekt zu reduzieren, da sie Schadstoffe aufnehmen, die Lufttemperatur runterkühlen und die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Dachbegrünung trägt dazu bei, dass Gebäude besser isoliert sind.
Kann Kunstrasen diesen Effekt auch erzielen?
Das Aufheizen des Untergrundes und der Umgebung kann mit einem Kunstrasenbelag effektiv gesteuert und reduziert werden, und dies geschieht bei Kunstrasen von SYNLawn durch die Integration von Infrarotreflektoren. Premium-Kunstrasen können als ganzheitliches System verstanden werden, das nicht nur eine ästhetische Ergänzung darstellt, sondern auch zahlreiche funktionale Vorteile bietet. Durch die smarte Verbindung von kühlenden Untergründen und einer Drainageschicht, die eine schnelle Entwässerung garantiert, lässt sich der positive Effekt von natürlicher Begrünung zum Teil auch auf Kunstrasen übertragen.
Bei der Bepflanzung von Flächen mit Naturrasen spielt nicht nur eine ästhetische Optik eine Rolle. Durch die Bewurzelung mit zum Beispiel Rasen und Klee wird die Humusbildung angeregt, die Besiedelung mit Bodenlebewesen angeregt. Doch der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Umwelt, und eines der offensichtlichsten Anzeichen dafür sind vertrocknete Pflanzen, trockener Boden und Probleme mit dem Wasserabfluss.Durch schwache Bewurzelung wird die Bodenerosion bei Starkregenereignissen gefördert und das Wasser der Niederschläge kann nicht in den Boden aufgenommen werden.
Bild von Luis Iranzo Navarro-Olivares auf Pixabay
Kunstrasen kann hier ergänzend diesen Effekten entgegenwirken.
Mit Kunstrasen, der auf Flächen aufgebracht wird, auf denen natürliche Pflanzen unter Dürre und Hitze leiden würden, verdunstet das Wasser langsamer aus dem Boden, ähnlich wie bei dichter Bewachsung. Das bedeutet, dass der Boden selbst in trockenen Zeiten Regenwasser aufnehmen kann, da es nicht zur Verhärtung des Bodens kommt und das Wasser ungenutzt abfließt, mitunter mit schwerwiegenden Folgen. Im Kampf gegen Überschwemmung ist ein saugfähiger Boden unerlässlich.
Wie oben erwähnt ist auch ein intensiver Gebrauch von Dünger oder Pestizid eine Gefahr für die Biodiversität. Kunstrasen benötigt nichts davon, sodass die im Boden lebenden Lebewesen nicht geschädigt werden. Zurecht bleibt der Zweifel durch den Materialeinsatz: Plastik in der Natur hat schließlich eigentlich nichts zu suchen. Zum einen ist Premium Kunstrasen von SYNLawn extrem langlebig. Die Technologie, die aus dem Spitzensport stammt, ist im Gartenbereich quasi unzerstörbar, sodass kein Mikroplastik in den Untergrund gelangt. Der Untergrund unter dem Kunstrasen bildet Natursteinmaterial zur Entwässerung, einer ca. 10 cm dicken Kiesschicht oder auch das Auslegen auf dem Mutterboden ist denkbar.
Kunstrasen trägt somit nicht nur zur Verbesserung der ästhetischen Qualitäten von urbanen Räumen bei, sondern hat auch positive Auswirkungen auf einige Aspekte der Biodiversität.
Bodenerosion, trockener Boden, wasser fließt ab
Unterstützende Bepflanzung
Kunstrasen allein kann zwar eine pflegeleichte und ästhetische Lösung sein, aber wenn du die Umgebung ökologischer gestalten möchtest und die Biodiversität unterstützen möchtest, empfiehlt es sich, natürliche Pflanzen und Kunstrasen zu kombinieren. Diese unterstützende Bepflanzung verleiht deinem grünen Raum eine natürliche Note und bietet Insekten und Tieren einen Lebensraum. Um den Garten bestmöglich zu nutzen, kombiniere viele unterschiedliche Pflanzenarten, wie Gehölze, Bäume oder Stauden
Hier sind einige Bepflanzungsideen für Balkon, Terrasse und Garten:
- Balkon und Terrasse:
Balkonbesitzer sind etwas eingeschränkter als Gartenbesitzer, doch unterschätze nicht die Möglichkeit eines noch so kleinen Balkons. Durch die Nähe zur Fassade ist Balkonbegrünung eine gute Möglichkeit zur Beschattung und Verbesserung des Klimas auch in der Wohnung. Egal in welche Himmelsrichtung der Balkon zeigt, es gibt für jeden Standort geeignete Pflanzen. Hier sind einige Beispiele:
- Kletterpflanzen: Nutze die vertikale Fläche, indem Du Kletterpflanzen wie Efeu, Clematis oder Geißblatt in Töpfen und an Rankgittern anbringst. Diese Pflanzen bieten nicht nur Sichtschutz, sondern auch Lebensraum für Insekten und Vögel. Achte darauf, insektenfreundlich gefüllte Blüten zu pflanzen. Am Fuße der Kletterpflanzen kann der Platz genutzt werden, um Hängepflanzen einzusetzen. Je weniger freie Erde sichtbar ist, desto besser für den Kühlungseffekt und die verminderte Verdunstung.
Bild von Ralph auf Pixabay - Kleinbleibende Sträucher: Schaffe einen grünen Sichtschutz mit strauchartigen Pflanzen wie Buchsbaum, Oleander oder Lorbeer. Diese bieten nicht nur Privatsphäre, sondern sind auch Rückzugsorte für Vögel und Insekten. Achtung: Einige Sträucher, wie Hortensien, benötigen viel Wasser. Hier sind trockenheitsresistente Sträucher besser geeignet
Bild von ekrem auf Pixabay
Durch die Beschattung, die durch Kletterpflanzen und Sträucher erreicht wird, heizt sich der Kunstrasen weniger auf, sodass der Balkon auch im Hochsommer angenehm begehbar bleibt.
- Blumenkästen: Blumenkästen sind hervorragend geeignet, um einheimischen Blumen wie Glockenblumen, Stiefmütterchen oder Schafgarbe zu pflanzen. Im Handel kannst du fertige Wildblumenmischungen kaufen. Diese Pflanzen sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern ziehen auch bestäubende Insekten an.
- Kräutergarten: Pflanze einen kleinen Kräutergarten in Töpfen oder Hochbeeten auf Deiner Terrasse. Kräuter wie Minze, Thymian und Lavendel sind nicht nur nützlich in der Küche, sondern ziehen auch Bienen und Schmetterlinge an.
Wenn der Balkon oder die Terrasse als kleines Ökosystem betrachtet wird und Kunstrasen und insektenfreundliche Pflanzen kombiniert werden, erschaffst du eine tolle Oase, die optimal an deine Bedürfnisse angepasst ist.
Garten:
- Wildblumenwiese: In deinem Garten kannst du eine Wildblumenwiese anlegen, die nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch zahlreiche Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlockt. Einheimische Wildblumen wie Mohnblumen, Kornblumen und Schafgarbe sind dafür ideal.
Bild von Jeyaratnam Caniceus auf Pixabay - Obstbäume und Beerensträucher: Pflanze Obstbäume wie Apfel- oder Birnbäume und Beerensträucher wie Himbeeren oder Johannisbeeren. Diese bieten nicht nur leckere Ernte, sondern sind auch wertvolle Nahrungsquellen für Vögel und kleine Säugetiere.
- Naturrasen: Klingt komisch, ist aber eine tolle Möglichkeit, die Vorteile aus beiden Welten zu nutzen. Stark genutzte Flächen, auf denen zum Beispiel Kinder Fußball spielen oder unter Klettergerüsten, können mit Kunstrasen ausgelegt werden. Weniger genutzte Flächen werden mit Naturrasen bepflanzt.
Indem du diese Pflanzen in Verbindung mit Kunstrasen verwendest, schaffst du eine ausgewogene Umgebung, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch ökologisch wertvoll ist. Dies unterstützt nicht nur die lokale Tierwelt, sondern trägt auch zur Schaffung eines harmonischen Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur bei.