Warum beim Kauf schon an das Ende denken?
Willkommen zu einem weiteren Einblick in die Welt des umweltbewussten Lebens! In diesem Blogartikel beleuchten wir ein Thema, das beim Kauf von Kunstrasen oft übersehen wird – die umweltfreundliche Entsorgung von Kunstrasen. Wer sich damit auseinandersetzt, Kunstrasen zu verlegen, sieht sich unweigerlich mit der Umweltproblematik von Kunststoff konfrontiert. Recycling ist zwar in aller Munde, doch es ist gleichermaßen abstrakt und wird nur selten in die Kaufentscheidung einbezogen.
In unserem Blogartikel „Kunstrasen entsorgen: Das musst du beachten“ beleuchten wir die entscheidende Phase im Lebenszyklus von Kunstrasen – die Endphase. Warum ist es wichtig, beim Kauf bereits an die Entsorgung zu denken? Dieser Frage werden wir in diesem Blogartikel nachgehen. Bevor es losgeht, noch ein paar Gedanken:
Insbesondere im Privatgebrauch wird die Entscheidung für Kunstrasen zumeist kritisch beäugt. Wir geben dir die richtigen Infos an die Hand, damit du auch die Entsorgung in die Kaufentscheidung einbeziehen kannst. Lasst uns gemeinsam herausfinden, wie wir dazu beitragen können, dass unser grüner Luxus nicht zur Belastung für unsere Umwelt wird.
Wenn du diesen Artikel liest, wirst du dir vermutlich schon Gedanken zum Vergleich zwischen Naturrasen und Kunstrasen gemacht haben. Und wir verstehen diese Gedanken und möglicherweise Zweifel sehr gut. Es gibt zu Kunstrasen schon gute Ökobilanzen, die wir in einem der nächsten Blogartikel für dich aufbereiten. Wir zeigen dir nun unter anderem, welche Möglichkeiten du hast, die Entsorgung von Kunstrasen so nachhaltig wie möglich zu machen. Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen!
Lebensdauer von Kunstrasen
Schauen wir uns genauer an, wie lange Kunstrasen eigentlich für einen schönen Außenbereich sorgt. In der Regel kann man davon ausgehen, dass Kunstrasen eine beachtliche Lebensdauer hat. Kunstrasen von SYNLawn hat eine außergewöhnlich gute Qualität, um den Herausforderungen verschiedener Witterungsbedingungen und intensiver Nutzung standzuhalten, denn er wurde für Belastungen im Spitzensport entwickelt.
Die durchschnittliche Lebensdauer von Kunstrasen variiert, abhängig von der Qualität des Materials und der Art der Nutzung. In einer Systemstudie vom Fraunhofer Institut wurde die Lebensdauer von Kunstrasen für den Sportgebrauch thematisiert und mit durchschnittlich 12 bis 15 Jahren angegeben.
Hier ist allerdings zu beachten, dass eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 1882 Stunden pro Jahr angenommen wird! Das erreicht man auf privat genutzten Kunstrasen nicht, sodass weniger genutzter Kunstrasen eine deutlich längere Lebenszeit schlussfolgern lässt. In der Analyse ist die Rede von der Wichtigkeit der richtigen Rasenpflege. Kunstrasen ist dabei aber nicht nur ein einfacher Bodenbelag, sondern ein komplexes aufeinander abgestimmtes System aus mehreren Schichten. Die Haltbarkeit des Kunstrasens hängt nicht unwesentlich damit zusammen, wie gut die Komponenten aufeinander abgestimmt sind.
Schon gewusst? Die Lebensdauer von Kunstrasen wird durch die Lebensdauer des Kunstrasenteppichs beeinflusst. Die darunterliegenden Schichten können bis zu 30 oder sogar 40 Jahre halten. Deshalb ist bei der Auswahl des richtigen Rasenteppichs entscheidend, bereits bei der Anschaffung auf Qualität zu setzen und zu bedenken, wie stark der Kunstrasen im Alltag beansprucht wird.
Während Kunstrasen eine längere Lebensdauer als Naturrasen haben kann, kommt der kritische Moment: das Ende seiner Ära. Was passiert, wenn der Kunstrasen seine beste Zeit hinter sich hat und wir uns von ihm verabschieden müssen? Hier beginnt die Reise in die Welt der Kunstrasen Entsorgung, ein Thema, das oft unterschätzt wird, aber einen erheblichen Einfluss auf unsere Umwelt haben kann.
Woraus besteht Kunstrasen?
Kunstrasen ist nicht gleich Kunstrasen! Um die nachhaltige Entsorgung von Kunstrasen zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Kunststoffarten, aus denen er hergestellt sein kann, und ihre Recyclingmöglichkeiten. Typischerweise bestehen Kunstrasenfasern aus verschiedenen Kunststoffen, wobei Polyethylen und Polypropylen am häufigsten verwendet werden.
1. Polyethylen (PE):
Dieser Kunststofftyp ist weit verbreitet unter den verschiedenen Kunstrasen Sorten. Er ist flexibel, robust und hat eine gute UV-Beständigkeit. Glücklicherweise ist Polyethylen auch gut recycelbar. Viele Recyclinganlagen akzeptieren PE und können es in verschiedenen Produkten wiederverwerten.
2. Polypropylen (PP):
Ähnlich wie Polyethylen ist auch Polypropylen im Kunstrasen zu finden. Es ist ein vielseitiger Kunststoff, der sich gut recyceln lässt. Recyclinganlagen können PP recyceln und in Produkten wie Verpackungsmaterial, Seile und Kunststoffbehälter wiederverwenden.
Polypropylen und Polyethylen unterscheiden sich in den Eigenschaften und es ist wichtig zu erwähnen, dass die unterschiedlichen Stoffe beim Recycling nicht einfach zusammen geschmolzen werden können. Sortenreinheit ist daher das richtige Stichwort.
3. Andere Kunststoffe:
Je nach Hersteller und Produktionsprozess können auch andere Kunststoffe im Kunstrasen vorkommen. Es ist wichtig, die genaue Zusammensetzung zu kennen, um eine effiziente Entsorgung zu ermöglichen. Bei der Entscheidung für den geeigneten Kunstrasen solltest du die Sortenreinheit definitiv überprüfen.
SYNLawn führt Kunstrasenbeläge aus Soja im Sortiment. Der entscheidende Vorteil liegt auf der Hand: Erneuerbare Rohstoffe.
Neben dem Kunstrasenteppich ist das Infill an diesem Punkt erwähnenswert. Es verbessert in erster Linie die Eigenschaften des eigentlichen Kunstrasens. Man unterscheidet drei Infill-Kategorien: Unverfüllte Kunstrasensysteme, Kunstrasensysteme mit mineralischem Infill, Kunststoffrasensysteme mit mineralischem und synthetisch hergestelltem, elastischem oder organischem Füllstoff. Plastik ist aufgrund seiner kleinen Größe problematisch im Hinblick auf die Freigabe von Mikroplastik in die Umwelt. Das Thema Mikroplastik in dessen Verbot im Kunstrasen war zuletzt in aller Munde. Die Welt des Kunstrasens verändert sich schnell und um auf die sich verändernden Anforderungen zu reagieren, muss die Branche umdenken und neue Materialien entwickeln. Mittlerweile ist auch Infill aus Holz, Kork, Olivenkernen und anderen natürlichen Materialien erhältlich. Auf der Internetseite von Polytan finden sich dazu weiterführende Infos:
“Die Mischung hat gleich mehrere Vorteile: Langlebigkeit, optimale Drainageeigenschaften, Kühlung der Bodentemperatur und die Vermeidung von Unkrautbildung gehören dazu. Obendrein splittert und schwimmt das Material nicht. Auch Schimmel- und Bakterienbildung, bei rein organischen Materialien oft ein Problem, wird vermieden. Am Ende der Nutzungsdauer wird das verbrauchte Material nicht auf der Mülldeponie entsorgt, sondern als Mulch der Umwelt wieder zugeführt.”
Die Kritik an Kunstrasen mit Infill aus Kunststoff ist berechtigt. Mikroplastik ist ein großes Problem, nicht nur für die Gewässer. Deshalb solltest du dich, bevor du dir Gedanken über die Entsorgung machst, intensiv mit den Materialien deines Kunstrasensystems beschäftigen und schon hier die ökologischste Variante wählen. Denn auch, wenn Stoffe recycelt werden können, ist der Recyclingprozess mit Energieaufwand verbunden.
Wenn du dich für einen hochwertigen Infill entscheidest, benötigst du mitunter deutlich weniger Infill-Menge pro Quadratmeter. Das reduziert die Entsorgungskosten sowie den Entsorgungsaufwand drastisch.
Kunstrasen und Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Konzept in der Umwelt- und Wirtschaftspolitik, das darauf abzielt, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern, Ressourcen effizient zu nutzen, Abfall zu minimieren und Umweltauswirkungen zu reduzieren. Im Gegensatz zur linearen Wirtschaft, in der Produkte nach der Nutzung meist entsorgt werden, strebt die Kreislaufwirtschaft an, einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen, in dem Produkte, Materialien und Ressourcen wiederverwendet, recycelt oder auf andere Weise nachhaltig genutzt werden.
In Zeiten zunehmendem Umweltbewusstseins wird die Bedeutung einer Kreislaufwirtschaft immer deutlicher, und dies gilt auch für den Lebenszyklus von Kunstrasen. Kreislaufwirtschaft sorgt aber auch dafür, dass schon bei der Konstruktion und Produktion an die bestmögliche Rückführung in den Kreislauf gedacht wird.
Im Kontext von Kunstrasen bedeutet Kreislaufwirtschaft, dass wir nicht nur die Anwendung des Materials während seiner Lebensdauer betrachten, sondern auch, was nach seinem Einsatz geschieht. Eine effektive Kreislaufwirtschaft für Kunstrasen umfasst mehrere Schlüsselaspekte:
1. Recycling von Materialien:
Die Materialien, aus denen Kunstrasen bestehen, sollten optimal recycelbar sein. Dies bedeutet nicht nur, dass die Fasern wiederverwendet werden können, sondern auch, dass andere Bestandteile wie Trägermaterialien und Beschichtungen in den Recyclingprozess einfließen können. SYNLawn hat in Essen eine eigene Recycling-Anlage gebaut.
2. Wiederverwendung und Upcycling:
Eine fortschrittliche Kreislaufwirtschaft sieht nicht nur das Recycling vor, sondern auch die Wiederverwendung von Kunstrasen. Die Möglichkeit, abgenutzten Kunstrasen in qualitativ hochwertige Produkte umzuwandeln (Upcycling), trägt dazu bei, den Wert der Materialien zu maximieren.
3. Einfache Rückführung in die Umwelt:
Am Ende seiner Lebensdauer sollte Kunstrasen nicht auf Mülldeponien landen. Stattdessen ist es wünschenswert, dass das verbrauchte Material als Ressource in natürliche Kreisläufe zurückgeführt wird. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung als Mulch oder in anderen ökologischen Anwendungen erfolgen. Der deutliche Vorteil des Rückführens in die Natur im Vergleich zum stofflichen Recycling ist, dass am Ende des Lebenszyklus nicht zusätzliche Energie aufgewendet werden muss.
4. Förderung von Kreislaufwirtschafts Initiativen:
Unternehmen, Regierungen und Verbraucher können gemeinsam dazu beitragen, eine Kreislaufwirtschaft für Kunstrasen zu fördern. Dies erfordert die Unterstützung von Recyclinginfrastrukturen, Anreizen für umweltfreundliche Produkte und die Sensibilisierung für die Bedeutung nachhaltiger Entsorgung.
Öffentlichkeitswirksame Projekte, wie das Sponsoring der Special Olympics World Games in Berlin 2023 sowie Kooperationen mit wichtigen Institutionen bieten die Möglichkeit, Kunstrasen nachhaltig zu etablieren und die Vorreiterfunktion bestmöglich zu nutzen.
Die Integration von Kreislaufwirtschaftsprinzipien in der Kunstrasenbranche ist entscheidend, um die Umweltauswirkungen zu minimieren und gleichzeitig eine nachhaltige Nutzung dieser beliebten Bodenbedeckung zu gewährleisten. Ein bewusster Umgang mit Ressourcen und die Förderung einer geschlossenen Materialkreislaufwirtschaft sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft.
Deshalb ist die Entsorgung von Kunstrasen entscheidend
Die Entsorgung von Kunstrasen spielt eine entscheidende Rolle in der Kreislaufwirtschaft, einem wegweisenden Konzept für nachhaltige Ressourcennutzung. Das Ziel von SYNLawn ist es, den Lebenszyklus der Produkte zu schließen und gleichzeitig Ressourcenverschwendung zu minimieren. Im Fokus steht dabei die umweltgerechte Verwertung von Kunstrasenmaterialien.
Ein zentraler Schritt ist das Materialrecycling von Kunststoffen wie Polyethylen und Polypropylen, die in Kunstrasen verwendet werden. Durch eine effiziente Trennung und Verarbeitung können diese Materialien in neuen Produkten wiederverwendet werden.
Biologisch abbaubare Komponenten im Kunstrasen ermöglichen einen harmonischen Rückführungsprozess in natürliche Kreisläufe. Hierbei sind spezielle Bedingungen und Anlagen für den biologischen Abbau vonnöten. Die Entsorgung oder thermische Verwertung ist im Sinne der Kreislaufwirtschaft unbedingt zu vermeiden, da das die am wenigsten nachhaltige Möglichkeit ist, Kunstrasen und alle zugehörigen Komponenten zu entsorgen. Der bewusste Umgang mit Ressourcen spielt hierbei eine zentrale Rolle, angefangen bei der Entwicklung von Recyclinginfrastrukturen bis hin zur Sensibilisierung der Verbraucher.
Die Entsorgung von Kunstrasen wird somit zu einem essentiellen Schritt auf dem Weg zu nachhaltiger Nutzung und Ressourceneffizienz. Unternehmen, Hersteller, Verbraucher und Entsorgungsdienstleister tragen gemeinsam dazu bei, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft erfolgreich umzusetzen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.